Man sieht im Hintergrund den Reichstag bei Sonnenschein vor einer grünen Wiese. Im Vordergrund ist per Fotomontage eine Hand sichtbar, die einen weißen Zettel in eine Wahlurne wirft, als Symbolbild für Klimaschutz bei der Bundestagswahl 2025.

Klimaschutz bei der Bundestagswahl: Parteien im Vergleich

Man sieht im Hintergrund den Reichstag bei Sonnenschein vor einer grünen Wiese. Im Vordergrund ist per Fotomontage eine Hand sichtbar, die einen weißen Zettel in eine Wahlurne wirft, als Symbolbild für Klimaschutz bei der Bundestagswahl 2025.

Die Bundestagswahl 2025 steht kurz bevor – und obwohl die Klimakrise immer offensichtlicher wird, dominieren im Wahlkampf populistische Scheindebatten („Atomkraft“) und eine Annäherung an den rechten Rand. Trotzdem spielt Klimaschutz bei der Bundestagswahl in den Parteiprogrammen eine Rolle: nur ist diese je nach Partei unterschiedlich groß. Wir haben uns die Wahlprogramme der sechs größten Parteien genauer angesehen und zusammengefasst, was CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP, Linke, BSW und AfD zum Thema Klima in petto haben. 

Klimaschutz bei der Bundestagswahl: die Parteien und ihre Pläne

Klimaschutz, -anpassung und -finanzierung

Im Bereich der Klimaziele zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Parteien. Die SPD, die Grünen und Die Linke setzen auf ambitionierte Vorgaben: Sie verfolgen das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 (Linke) beziehungsweise 2045 (SPD, Grüne) und unterstreichen dies mit konkreten Maßnahmen. Die CDU/CSU strebt ebenfalls Klimaneutralität bis 2045 an, bleibt jedoch in ihren Programmen weniger konkret. Die FDP verschiebt das Klimaziel auf 2050. Weniger ambitioniert zeigen sich BSW und AfD: Beide Parteien lehnen klare Klimaziele ab, die AfD leugnet die menschengemachte Klimakrise vollumfänglich.

Die internationale Klimafinanzierung ist ein zentrales Thema für den globalen Klimaschutz. Die Linke fordert eine deutliche Erhöhung der Mittel, um Länder des Globalen Südens zu unterstützen. Auch SPD und Grüne bekennen sich zu einem fairen Beitrag Deutschlands. Die CDU/CSU spricht von Unterstützung via „Technologie- und Wissenstransfer“. FDPBSW und AfD lassen das Thema unbeachtet.

Beim Emissionshandel und der Bepreisung von CO2 offenbaren sich ideologische Unterschiede. SPD und Grüne sehen den CO2-Preis als wichtiges Steuerungsinstrument, setzen aber auf sozial ausgewogene Ausgleichsmechanismen, wie z.B. eine Pro-Kopf-Prämie wie das Klimageld. Die CDU/CSU und FDP fokussieren sich ebenfalls auf den Emissionshandel. Die Linke lehnt den erweiterten Emissionshandel (ETS-2) ab und sieht darin keine effektive Lösung, spricht sich aber trotzdem für ein Klimageld aus. BSW und AfD lehnen CO2-Preis und Emissionshandel grundsätzlich ab.

Energie, Gebäude, Verkehr

Beim Thema Energie setzen GrüneSPD und Linke auf einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien. Eine Wiederbelebung der Atomkraft lehnen sie strikt ab, Grüne und Linke streben darüberhinaus einen Ausstieg aus dem Erdgas an. CDU/CSU und FDP sprechen sich zwar ebenfalls für den Ausbau der Erneuerbaren aus, wollen jedoch stärker auf Marktmechanismen setzen und bekennen sich nicht zum Gasausstieg. Eine Neueinführung von Atomkraft kommt für beide Parteien infrage. BSW und AfD  lehnen eine Energiewende weitgehend ab und wollen noch mehr auf fossile Energieträger setzen.

Der Gebäudesektor spielt eine zentrale Rolle für den Klimaschutz. Während GrüneSPD und Linke klare Vorstellungen für klimafreundliche Sanierungen und Förderprogramme formulieren, setzen CDU/CSU und FDP eher auf freiwillige Maßnahmen und marktwirtschaftliche Anreize. BSW und AfD wollen die Reform des Gebäudenergiegesetzes mit seinen verpflichtenden Sanierungsmaßnahmen für besseren Klimaschutz komplett zurücknehmen.

Ein zentrales Streitthema: Verkehrspolitik. GrüneSPD und Linke legen einen Schwerpunkt auf den Ausbau und die bessere Finanzierung der Deutschen Bahn und des Schienennetzes. Alle drei Parteien unterstützen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. CDU/CSU und FDP wollen die Bahn durch marktwirtschaftliche Mechanismen verbessern und verschlanken. Sie sprechen sich beide gegen ein Tempolimit aus. BSW und AfD lehnen Einschränkungen für den Individualverkehr ab und wollen, ebenso wie FDP und CDU/CSU, das Verbrenner-Aus aufheben. Die SPD positioniert sich nicht zum Verbrenner-Aus, Grüne und Linke sind dafür.

Agrar und Ernährung, Umwelt- und Naturschutz

GrüneSPD und Linke setzen auf eine nachhaltigere Landwirtschaft mit strengeren Umweltauflagen. Allerdings formulieren nur die Grünen ein klares Ziel von 30 % Ökolandbau bis 2030. CDU/CSU und FDP setzen in ihrer Landwirtschaftspolitik darauf, die Produktivität zu erhöhen und weniger Kontrollen und Dokumentationspflichten umzusetzen. Während Grüne und Linke sich für stärkere Beschränkungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aussprechen, wollen CDU/CSU, FDP sowie AfD die Nutzung ausweiten. 

Der Schutz von Natur und Biodiversität ist essenziell für den Klimaschutz. Grüne und Linke fordern ambitionierte Schutzmaßnahmen wie die Wiedervernässung von Mooren. SPD zeigt ebenfalls guten Willen, aber bleibt unkonkreter. Auch CDU/CSU formulieren einige Naturschutzmaßnahmen, gleichzeitig wollen sie aber Pflege und Bewirtschaftung von Biotopen ausgleichsfähig machen. Die FDP will Ausgleichsflächen sogar durch reine Geldzahlungen ersetzen und das Umweltbundesamt abschaffen. BSW und AfD betrachten Umweltschutzmaßnahmen oft als wirtschaftliche Belastung und gehen in ihren Programmen kaum darauf ein. Die Grünen erwähnen explizit, dass sie Klima- und Naturschutz im Grundgesetz verankern und die neue EU-Umweltstrafrechts-Richtlinie umsetzen wollen.

Unser Fazit zum Klimaschutz bei der Bundestagswahl

Die Unterschiede der Wahlprogramme der Parteien zum Thema Klimaschutz bei der Bundestagswahl 2025 sind deutlich sichtbar. Als Klimaschutz-NGO beobachten wir natürlich vor allem die Maßnahmen der Parteien kritisch, die sich für weniger Klima- und Umweltschutz aussprechen oder die Klimakrise vollumfänglich ignorieren. Unsere Botschaft: Gehen Sie wählen, wählen Sie informiert und bewusst – denn Klimaschutz ist entscheidend für unsere Zukunft!

Hinweise

Eine übersichtlichere Bewertung der Wahlprogramme mit einer Farbskala (sehr gut bis sehr schlecht) posten wir mit den Parents for Future Deutschland bald hier auf Instagram. Eine übersichtliche Grafik liefert der DNR in seiner Wahlprogrammanalyse.

Wichtig: Wir geben keine Wahlempfehlung ab. Für eine informierte Wahlentscheidung ist eine umfassende Recherche z.B. mit den Wahlprogrammen der Parteien sinnvoll. Ausgangspunkt für weitere Recherchen könnten Online-Tools sein wie zum Beispiel: 

Quellen:

Wahlprogramme der Parteien, alle abrufbar z.B. hier bei der Landeszentrale für politische Bildung BW.

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