Das Artensterben, in dem wir uns heute befinden, ist das größte Massensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit vor 65 Millionen Jahren. In Deutschland ist über einen Zeitraum von 30 Jahren die Biomasse der Fluginsekten in Schutzgebieten um rund 75 Prozent zurückgegangen – wie die Krefelder Studie und zahlreiche weitere Studien gezeigt haben. Über 50 % der Bienenarten sind bedroht, Falter sind um über 80 % zurückgegangen – allein in den vergangenen 40 Jahren. Auch Vögel und viele andere Arten sind in ihren Beständen drastisch dezimiert. Gründe für das Artensterben sind die Klimakrise, aber auch die industrielle Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und Flächenversiegelung.  Um etwas gegen das Artensterben zu unternehmen, haben wir das Volksbegehren maßgeblich unterstützt. 

Das Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“, besser bekannt als „Rettet die Bienen“ wurde 2018 gestartet. Protect the Planet war als eine der ersten Unterstützerorganisationen bereits vor Veröffentlichung dabei. 94.700 Unterschriften wurden in ganz Bayern für das Referendum gesammelt. Schließlich konnten im Februar 2019 die wahlberechtigten Bayer*innen zwei Wochen lang ihre Stimme in den Rathäusern abgeben und für das Volksbegehren unterschreiben. 1,74 Millionen Bürgerinnen und Bürger und damit 18,3 % der Wahlberechtigten haben das getan. Wir haben das Volksbegehren neben finanziellen Mitteln auch logistisch und strategisch unterstützt. „Dank der Unterstützung von Protect the Planet konnten wir das größte Artensterben seit den Dinosauriern anpacken“, sagte Thomas Prudlo, Initiator des Volksbegehrens, als er Protect the Planet-Gründerin Dorothea Sick-Thies auf der Feier des erfolgreichen Begehrens für ihr Engagement würdigte. Neben Protect the Planet unterstützten die Gregor Louisoder Umweltstiftung, der Landesbund für Vogelschutz, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Bayern, der Landesverband bayerischer Imker, der Bund Naturschutz Bayern und weitere 184 Organisationen das Volksbegehren.

18,3 % der Wahlberechtigten gaben im Februar 2019 ihre Stimme für das Volksbegehren in ihren Rathäusern ab. Damit wurde es zum erfolgreichsten Volksbegehren aller Zeiten in Bayern! Im Juni 2019 wurde der Gesetzestext des Volksbegehrens mit Begleitgesetz und umfassendem Maßnahmenpaket vom Landtag angenommen. Das deutlich verbesserte Naturschutzgesetz trat im August 2019 in Bayern in Kraft. Unter den wichtigsten Erfolgen sind die Einstellung von jeweils 50 Biodiversitätsberater*innen und 50 Wildlebensraumberater*innen, der Erhalt von 10 % Naturwaldfläche als funktionsfähiges Netz von nutzungsfreien Wäldern sowie der Bayerische Streuobstpakt, der ein hervorragendes Beispiel für eine zielführende Umsetzung des Volksbegehrens ist. Das Volksbegehren hat gezeigt, wie Umweltpolitik durch aktive Bürger*innenbeteiligung und durch die gute Netzwerkarbeit verbessert werden kann. Der Trägerkreis des Volksbegehrens „Rettet die Bienen!“ wurde mit dem Nachhaltigkeitspreis 2019 der Neumarkter Lammsbräu in der Kategorie „NGO“ bürgerschaftliches Engagement und die Bündnis-Sprecherin Agnes Becker wurde 2022 von der Heinz Sielmann Stiftung mit dem Deutschen Biodiversitätspreis ausgezeichnet.