Die IAA als Symbol der Autolobby
Im September 2025 fand die IAA Mobility (Internationale Automobilausstellung) zum dritten Mal in München statt. Öffentliche Plätze wurden dabei für Präsentationen von Fahrzeugen und Marken der Automobilindustrie genutzt. Gesellschaftliche Initiativen hatten nur begrenzten Zugang zu Räumen und Unterstützungsmöglichkeiten.
Hinter den Präsentationen zeigt sich, dass das Geschäftsmodell der großen Automobilhersteller weiterhin auf dem Einsatz fossiler Energieträger, hohem Ressourcenverbrauch und international ungleicher Wertschöpfung basiert. Die Messe illustriert eine Mobilitätspolitik, bei der wirtschaftliche Interessen über soziale und ökologische Belange gestellt werden. Parallel werden Investitionen in den öffentlichen Verkehr reduziert, Beschäftigungsverhältnisse in der Branche teilweise prekär gestaltet und der Beitrag des Verkehrssektors zur Klimakrise aufrechterhalten.
Gegenveranstaltungen zur IAA
Deshalb formierte sich auch 2025 breiter Protest gegen die IAA Mobility als Werbeveranstaltung der Autolobby.
Am 13. September versammelten sich rund 1.500 Menschen bei der #noIAA-Demo unter dem Motto „Bedürfnisse statt Profite“. Bei der Fahrraddemo nahmen rund 700 Menschen teil, die friedlich und bei guter Stimmung gegen die IAA Mobililty und für eine gerechte und grüne Verkehrswende protestierten.
Parallel zur IAA fand das Mobilitätswendecamp statt. Mehrere Hundert Menschen zelteten und diskutierten dort gemeinsam, organisierten Workshops, Vorträge, Kultur und Austausch. Das Camp entstand als Symbol dafür, dass öffentliche Räume nicht für die Autolobby da sind – sondern für die Müncher Bürger*innen und ihre Anliegen. Statt Hochglanz-Werbung zeigte es, wie solidarisches Zusammenleben, gelebte Nachhaltigkeit und die Forderung nach einer echten Mobilitätswende praktisch erfahrbar werden.
Unser Beitrag: Der Mobilitätswende-Kongress
Als Beitrag zu den Gegenaktionen gegen die IAA hat Protect the Planet in diesem Jahr in Kooperation mit einem diversen Organisationsteam und dem studentischen Umweltreferat der TU München den Mobilitäts.Wende.Kongress ausgerichtet. Wir sind überzeugt: Wirklich nachhaltige Mobilität entsteht nicht durch noch mehr Autos – ob mit Verbrennungsmotor oder Batterie –, sondern durch den konsequenten Ausbau von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr sowie durch eine gerechte Transformation der Industrie. An der Technischen Universität München kamen dafür Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Kunst zusammen. Mit Vorträgen, Filmen, Podiumsdiskussionen und einem Kulturdialog spannte der Kongress den Bogen von der Kritik hin zum Aktivwerden. Neben fachlichen Impulsen boten künstlerische Beiträge, Austausch mit Initiativen und positive Praxisbeispiele Inspiration für das eigene Handeln. Moderiert wurden die Podiumsdiskussionen von unserer Protect the Planet Öffentlichkeitsleitung Fenya Kirst.
Das gesamte Programm finden sie hier.
Mobilitäts.Wende.Kongress

Danksagung an das Orga-Team
Ein herzliches Dankeschön gilt dem engagierten Organisationsteam. Mit großem Einsatz, klarer Haltung und viel Kreativität habt ihr den Kongress zu einem inspirierenden Ort des Austauschs gemacht.
Ausblick: in zwei Jahren wieder
Die IAA wird auch in zwei Jahren nach München zurückkehren – und voraussichtlich wird es auch dann noch Protest und Alternativ-Veranstaltungen geben. Eine gerechte, klimafreundliche Mobilität für alle ist keine Vision von morgen, sondern eine Aufgabe von heute.
Impressionen





Die Veranstaltung wird unterstützt von:
Protect the Planet, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Die Veranstaltungsreihe von Protect the Planet wird gefördert von:
Maria Opitz-Döllinger Stiftung
