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Man sieht einen großen Veranstaltungsraum am Abend mit bunter Beleuchtung, Beamer und vielen Menschen auf gemütlichen Stühlen und Sesseln.

Impuls: Energieversorgung erneuerbar und dezentral?  

Man sieht einen großen Veranstaltungsraum am Abend mit bunter Beleuchtung, Beamer und vielen Menschen auf gemütlichen Stühlen und Sesseln.

„Wie lässt sich ein wirklich nachhaltiges und zukunftsfähiges München gestalten? Welche Innovationen in der Stadtplanung brauchen wir, um zukünftige Herausforderungen in Mobilität, Bauwesen und Stadtentwicklung zu meistern?“ Um diese Fragen ging es beim Sustainable City Mash-Up am 07.02., organisiert von Mucbook/Munich Innovation Crew. Und was eignet sich besser als ein gemütliches Abendevent in der szenischen Zwischennutzung PERLE in Laim, um gemeinsam zu diskutieren, sich zu vernetzen und Ideen zu schmieden für ein nachhaltiges München der Zukunft?

Mit einem Impulsvortrag über dezentrale Energieversorgung in den Quartieren der Zukunft durfte auch unsere Projektmanagerin Fenya Kirst mit dabei sein. Als Mitglied im Netzwerk Saubere Energie München und mit Projekten wie dem WindRat gehört das Thema Energiewende zu unseren Lieblings-Klimaschutz-Themen, und es gibt viel, was wir dazu zu sagen hätten. Für das Event haben wir uns auf ein paar anschauliche Beispiele und einen inspirierten Blick in die Zukunft beschränkt – wer nicht dabei war, kann diesen gerne nachfolgend nachlesen.

Gerne empfehlen wir an dieser Stelle auch alle anderen Mucbook-Events weiter, die hier im Mucbook-Kalender zu finden sind. Schließlich gibt es neben der Klimakrise noch andere drängende gesellschaftliche Themen, die besprochen werden wollen und müssen. 

Erneuerbar und dezentral: Energieversorgung in den Quartieren der Zukunft

07.02.2024, von Fenya Kirst

Wie steht es um Münchens Strom und Wärme im Jahr 2024? Leider immer noch sehr fossil: Unsere Energie wird großteils zentral in den Erdgaskraftwerken im Münchner Süden und im Kohleblock in Unterföhring erzeugt – auch wenn die Stadtwerke München das gerne anders darstellen. Klar könnten wir einfach darauf warten, dass die SWM irgendwann doch noch ein paar Geothermieanlagen bauen – und natürlich passiert da auch schon viel. Aber das wird zu lange dauern, und es wird nicht reichen. Deshalb müssen wir die Energiewende auch im Kleinen denken und im Kleinen angehen – in den Stadtvierteln und Quartieren. Und praktischerweise hat das – neben Klimaschutz – noch viel mehr Vorteile.

Drei Beispiele, wie dezentrale und erneuerbare Energieversorgung in Quartieren konkret aussehen kann:

  • In Frankfurt am Main wird das Stadtquartier Franky, derzeit noch im Entstehen, den Wärmebedarf seiner 3000 Bewohner*innen zu mindestens 60 % aus der Abwärme eines nahegelegenen Rechenzentrums beziehen. Das spart CO2, das senkt die Heizkosten, und hilft auch dem Rechenzentrum: Laut Energieeffizienzgesetz müssen die nämlich sowieso darauf achten, ihre Energie aus der Abwärme besser zu nutzen – also eine klassische win-win-win-Situation. 
  • In Quartier Nord-West der Neubausiedlung Am Ackermannbogen (beim Olympiapark) werden über 300 Wohnungen mit Solarer Nahwärme beheizt – Solarkollektoren auf den Dächern liefern Warmwasser das ganze Jahr hindurch, ein Heißwasserspeicher stellt sicher, dass die solare Wärme auch einen Großteil des Winters zur Verfügung steht. Fast die Hälfte des Heizwärmebedarfs wird so durch die Sonne geliefert – für die Anwohner*innen auch ein finanzieller Vorteil. 
  • Ein persönliches Beispiel: Ich habe einen Bekannten, der (außerhalb Münchens) mit seiner Nachbarschaft ein eigenes Hackschnitzelheizkraftwerk betreibt, inklusive Beteiligung an Wartungsarbeiten und Co. Die Nachbarschaft nimmt das sehr gerne als sehr regelmäßigen Anlass, um gemeinsam ein, zwei, drei, auch mehrere Biere trinken zu gehen. Gemeinsame Projekte wie dieses verbinden Menschen, sie schaffen Identität und Gemeinschaft. Was für eine schöne Nebenwirkung dezentraler Energieversorgung.

Ein Blick auf Quartiere wie Franky oder den Ackermannbogen, derzeit nur Pilotprojekte, geben uns einen Eindruck davon, wie vielfältig die Lösungen sein können – sein müssen – aber auch sein dürfen, um die Energiewende ganz lokal bei sich vor Ort umzusetzen. Wie schön eigentlich: Jedes Quartier kann eine Lösung für sich finden, die zur lokalen Gegebenheit am besten passt. Ganz individuell, unter Beteiligung der Menschen vor Ort, die über „ihre“ ganz eigene Energielösung auch ein Stück gemeinsame Identität aufbauen – und vielleicht sogar finanziell an Gewinnen beteiligt werden können. 

Fazit

Eine dezentrale und erneuerbare Energieversorgung schafft Unabhängigkeit von großen Stromanbietern und von Öl- und Gaspreisschwankungen, Unabhängigkeit davon, ob irgendwo hunderte Kilometer weit entfernt ein Strommast umgefallen ist. Es lohnt sich finanziell, meist sind die Strom- und Heizkosten signifikant günstiger. Dazu kommen soziale Identität, Teilhabe, Verbindung in die Nachbarschaft. Das alles kommt obendrauf auf das Grundziel, das eigentlich ja schon für sich selbst steht: Klimaneutralität. Wir können damit nur gewinnen.

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