Aktion 2023: Lasst die Kohle im Boden

Erneuerbare ausbauen statt weiter auf fossile Klimakiller setzen

Das Bündnis Unternehmen Klimaschutz hat sich im Januar 2023 erneut in Lützerath zusammengefunden, um für eine Abkehr von der Braunkohle zu demonstrieren und sich für eine nachhaltige Wirtschaft einzusetzen. Das von Protect the Planet 2021 gegründete Bündnis an Unternehmerinnen und Unternehmern zeigt: auch viele Unternehmen fordern ernstgemeinten Klimaschutz und sind dafür sogar bereit, auf die Straße zu gehen. Für sie ist klar: Ökonomie und Ökologie müssen Hand in Hand gehen und ein Wirtschaften ohne Klimazerstörung ist möglich und notwendig! 

Als Zusammenschluss nachhaltiger Unternehmen rufen wir die Bundesregierung auf, in eine zukunftsfähige, klimafreundliche und sichere Energieversorgung zu investieren. Wir fordern eine sofortige Abkehr von der Braunkohle – auch in Lützerath. Andernfalls wird das Pariser Klimaabkommen unterwandert und die Klimakrise verschärft. Wir fordern einen stark beschleunigten und entbürokratisierten Ausbau von Erneuerbaren Energien. Nachhaltige Wirtschaft jetzt! 

Schon lange war klar: die Kohle unter Lützerath muss im Boden bleiben, um das 1,5-Grad-Ziel in Deutschland einzuhalten. Dennoch ist Lützerath seit Januar 2023 volltändig geräumt. Die Häuser, Baumhäuser und der Hof des letzten Landwirts von Lützerath, Eckardt Heukamp, sind unwiderbringlich zerstört. Fast drei Jahre hatten Klimaaktivist*innen in Lützerath gelebt, neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Baumhäusern und leerstehenden Häusern erprobt und sich für Klimagerechtigkeit eingesetzt. Die Ampel-Regierung argumentierte, dass die Kohle unter Lützerath benötigt werde, um die Energieversorgung in Zeiten der Gaskrise durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zu gewährleisten. Klimaaktivist*innen und Wissenschaftler*innen werfen der Bundesregierung vor, irreführende Zahlen für ihre Argumentation verwendet zu haben. Sie verweisen auf Studien, die belegen, dass die Versorgungssicherheit auch ohne die Kohle unter Lützerath gewährleistet werden kann. Bis zur letzten Minute haben sich Menschen unterschiedlichster Hintergründe dafür eingesetzt, Lützerath zu erhalten. Das Dorf war längst zu einem Symbol der verfehlten Klimapolitik geworden. Über 35.000 Menschen demonstrierten im Januar 2023 für den Erhalt des Dorfes.  

Auch Unternehmen Klimaschutz war im Januar 2023 in Lützerath vor Ort unter den Demonstrierenden. Die vorbildlichen Unternehmer*innen demonstrierten Seite an Seite mit Klimaaktivist*innen für eine zukunftsfähige Klimapolitik. Damit hat Unternehmen Klimaschutz in Lützerath ein wichtiges Zeichen gesetzt und gezeigt, dass die Klimaaktivist*innen Rückhalt aus der Unternehmenswelt haben. Im Nachgang der Aktion hat die Zeitung „Die Zeit“ Forderungen von Unternehmen Klimaschutz auf einer ganzen Seite abgedruckt. Dort war zu lesen: „Lasst die Kohle im Boden! Erneuerbare ausbauen statt weiter auf fossile Klimakiller setzen“.

Mit der gleichen Forderung haben wir eine Petition gestartet, in der wir die Bundes- und Landesregierung von NRW aufforderten, ein Moratorium für Lützerath zu verhängen. Innerhalb von 48 Stunden kamen über 50.000 Unterschriften zusammen. Eine Vielzahl von Prominenten aus allen gesellschaftlichen Bereichen unterstützten das Moratorium als Erst- unterzeichnende.

Die Unternehmen  

 

Es ist an der Zeit, dass Unternehmen sich für den Klimaschutz engagieren – und das auch in öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen. Unter dem Hashtag #UnternehmenKlimaschutz machen wir es offiziell: Klimaprotest ist keine Privatsache! Gemeinsam mit den vielen engagierten Unternehmen aus der Nachhaltigkeitsbranche fordert die Initiative die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens, die sofortige Abkehr von der Braunkohle und einen stark beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien. Und ruft andere Unternehmen auf: Schließt euch an und werdet laut für den Klimaschutz! Meldet euch, startet öffentlichkeitswirksame Aktionen und nutzt das Hashtag #UnternehmenKlimaschutz. Damit wir alle gemeinsam ein deutliches Statement setzen: Auch die Wirtschaft fordert Klimaschutz!

VAUDE

VAUDE bietet funktionelle und innovative Produkte für Berg- und Bikesportler. Als nachhaltig innovativer Outdoor-Ausrüster leistet VAUDE einen Beitrag zu einer lebenswerten Welt, damit Menschen von morgen die Natur mit gutem Gewissen genießen können. Dabei setzt das Familienunternehmen weltweit ökologische und soziale Standards. VAUDE (sprich [fau’de]) steht für umweltfreundliche Produkte aus fairer Herstellung. Am Firmensitz im süddeutschen Tettnang beschäftigt das Unternehmen rund 650 Mitarbeiter.

Antje von Dewitz, CEO Vaude

„Unsere Abhängigkeit von fossilen Energien ist der Nährstoff der Klimakrise. Die aktuelle Energieknappheit macht nur deutlich, welch hohen Preis sie hat und wie massiv wir beim Umstieg auf Erneuerbare hinterherhinken. Nicht nur in der Politik, auch in vielen Unternehmen wurde bisher zu wenig für den Klimaschutz getan. Dass jetzt sogar noch längst vereinbarte Ausstiegszeiten für Atom und Kohle panikartig verlängert werden, ist einfach nur kurzsichtig gedacht und könnte uns langfristig teuer zu stehen kommen. Um das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen einhalten zu können, brauchen wir dringend die konsequente Umsetzung der Energiewende in Deutschland und global. Klimaschutz muss höchste Priorität haben.“

WEtell GmbH

WEtell ist der erste konsequent nachhaltige und faire Mobilfunkanbieter in Deutschland. Mit unseren Leitwerten Klimaschutz, Datenschutz, Fairness und Transparenz setzen wir neue Standards in der Mobilfunkbranche. Unsere Tarife sind zertifiziert klimaneutral und monatlich kündbar. Wir machen uns für Datenschutz stark und mit unserem Service von Mensch zu Mensch stehen wir immer an deiner Seite. Wir setzen uns für eine faire und nachhaltige Wirtschaft ein. Daher ist WEtell in Verantwortungseigentum und Teil der Gemeinwohl-Ökonomie.

Alma Spribille, WEtell

„Wir finden, dass Unternehmen eine soziale Verantwortung tragen, die über das rein wirtschaftliche Handeln hinausgeht. Für uns bedeutet dies, sowohl in unserem Unternehmensalltag konsequent nachhaltig zu handeln als auch bei den Klimaprotesten aktiv zu sein.“

Protect the Planet gGmbH

Die gemeinnützige Organisation Protect the Planet realisiert Klimaschutzprojekte und setzt sich für ein 100 % klimaneutrales Leben und Wirtschaften ein. Unser erklärtes Ziel ist es, die Klimakrise zu stoppen und den Planeten lebenswert für zukünftige Generationen zu erhalten. Für dieses Ziel vernetzen wir NGOs, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Protect the Planet war an mehreren Klagen für das Klima beteiligt und hat mit dem Projekt Unternehmen Klimaschutz bereits 2021 die letzten Bewohner Lützeraths unterstützt.
Dr. Martin Köppel, Geschäftsführer von Protect the Planet

„Die Klimakrise schreitet rasch voran und Verantwortliche in der Politik tun zu wenig, damit wir es noch schaffen können, die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten. Wir brauchen jetzt so dringend mutige und engagierte Unternehmen, die vorangehen und ebenfalls dazu beitragen, die Klimakrise zu stoppen. Wir brauchen Unternehmen, die sich mit den Menschen der Umwelt- und Klimabewegung solidarisieren und auch auf die Straße gehen, um sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen. Daher unterstützen wir das Unternehmens-Bündnis auch als Umweltorganisation.“

Prokon Regenerative Energien eG

Die Prokon Regenerative Energien eG ist mit rund 40.000 Mitgliedern die größte Energiegenossenschaft in Deutschland und ist damit ein erfolgreiches Beispiel einer Energiewende in Bürgerhand. Zu den Kernkompetenzen von Prokon zählen die Entwicklung, Planung und Realisierung von Onshore-Windparks, PV-Großflächen und Biomethananlagen sowie deren anschließende technische und kaufmännische Betriebsführung ebenso wie die bundesweite Versorgung von privaten Haushaltskunden mit Ökostrom. Jedes Jahr produziert die Genossenschaft in Deutschland mehr als 1,1 Mrd. kWh Windstrom. Dies entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von fast 350.000 Haushalten und einer CO2-Ersparnis von mehr als 733.700 t.
Katharina Weinberg, Innovations- und Digitalexpertin, Prokon

„Prokon steht als Genossenschaft für Beteiligung und Kooperation als Triebfeder der Energiewende: ob als Aktivisten oder als operative Umsetzer – alle leisten einen wichtigen Beitrag, um Klimaziele zu erreichen. Wir sind überzeugt, dass diese nur gemeinschaftlich erreicht werden (können).“

Ecosia

Ecosia ist die gemeinwohlorientierte Suchmaschine, die ihren gesamten Gewinn in den Klimaschutz investiert. Mindestens 80 % davon gehen in weltweite Baumpflanzprojekte und so wurden in Zusammenarbeit mit lokalen Communities bereits mehr als 165 Millionen Bäume in über 35 Ländern gepflanzt. Durch den Besitz von Solarpanels fördert Ecosia zusätzlich erneuerbare Energien und produziert mittlerweile mehr als doppelt so viel erneuerbare Energie, wie für die Serverleistungen ihrer Suchanfragen benötigt wird. 2018 verschenkte Ecosias Gründer und CEO Christian Kroll seine Anteile an die Purpose Foundation, um unwiderruflich rechtlich verbindlich zu machen, dass das Unternehmen unverkäuflich bleibt und dass Gewinne gemeinwohlorientiert genutzt werden müssen.
Génica Schäfgen Deutschlandchefin, Ecosia

“Dass die Klimakrise drängt, spüren wir mit jedem Sommer mehr. Klimakatastrophen wie Überflutungen und Waldbrände sind längst keine Dystopie mehr, sondern bereits Realität in Deutschland. Es ist kurz vor 12 und trotzdem soll in Lützerath weiter Energie aus Braunkohle abgebaggert werden. Wir fordern, dass Politik wie Wirtschaft Konsequenz zeigen in ihren Entscheidungen. Klimaziele müssen eingehalten werden und verantwortungsvolle Unternehmen sollten ihre Profitorientierung dem gesellschaftlichen Wohl unterordnen, wenn die Umstände es erfordern. Es geht schließlich um die Rettung unserer aller Zukunft.”

GLS Crowd

Die Energiewende weg von Atom und Kohle und eine Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise liegen in der DNA der GLS Bank.Die 2017 von der Bank initiierte unabhängige Crowdinvesting-Plattform GLS Crowd ermöglicht Investments in erneuerbare Energien und Speichertechnologien, klimafreundliche Mobilität und grüne Wirtschaft. Seitdem konnten 48 Projekte mit einem Einzelvolumen von bis zu 4 Millionen Euro finanziert werden.
Entdecke die Möglichkeiten, direkt in nachhaltige Projekte zu investieren: www.gls-crowd.de

GLS Crowd Logo

„Lasst uns gemeinsam Projekte für eine kohlefreie, zukunftsfähige Energieversorgung nach vorne bringen!“

Bürgerwerke eG

Bei den Bürgerwerken haben sich mehr als 50.000 Menschen und über 100 regionale Energiegenossenschaften aus ganz Deutschland zusammengetan, um die Energiewende voranzubringen. Als unabhängiger Ökostrom-Versorger liefern wir deutschlandweit Bürgerstrom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft und BürgerÖkogas aus pflanzlichen Reststoffen.
Unser Ziel: eine erneuerbare, regionale und selbstbestimmte Energieversorgung in Bürgerhand, damit so viele Menschen wie möglich an der Energiewende teilhaben können.

Kai Hock, Vorstand, Bürgerwerke eG

„Als genossenschaftlicher Ökostromanbieter sind wir überzeugt: Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele. Das verbindet die #UnternehmenKlimaschutz: Wir arbeiten miteinander für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.“

PolaR BEAR Positive Relations GmbH

Purpose Coaching und Unternehmensberatung für Positive Relations. PolaR BEAR Positive Relations schaffen mehr als strategische Kommunikation mit der Zielgruppe: interaktiven, echten Beziehungsaufbau mit Kund:innen, Mitarbeitenden, Stakeholders und mit der Öffentlichkeit. PolaR BEAR berät, coacht und begleitet Unternehmen und Organisationen rund um Ihre ureigene Unternehmens-Verantwortung (CSR), Nachhaltigkeitsstrategie sowie internen und externen Kommunikation. Mit Pro Benefit Effekt. Es geht darum, gemeinsam die entsprechende Nachhaltigkeits- und Purpose-Identität zu finden bzw. zu entwickeln – die Essenz für Positive Relations!

Claudia Gersdorf, Polarbear

„Unser Handeln in allen Lebensbereichen hat direkte Auswirkungen auf alle Menschen weltweit. Im Rahmen meiner Tätigkeit für diverse Menschenrechtsorganisationen wie z.B. Oxfam, Ärzte ohne Grenzen oder Viva con Agua konnte ich die globalen Konsequenzen immer wieder auch vor Ort in Ländern wie Äthiopien, Uganda oder auf Haiti bezeugen. Wir alle wissen darum – seit Jahrzehnten! Diese Logik ist intolerabel. Jetzt gilt es sofort und konsequent ganzheitlich nachhaltig zu handeln – zugunsten aller Menschen.“

Forest Gum

Do good. Chew good! Das ist das Motto von Forest Gum. Wir stellen plastikfreies Kaugummi her, das aus natürlichen und biologisch abbaubaren Zutaten besteht. Dabei verzichten wir auf künstliche Aromen, chemische Zusatzstoffe und vor allem auf Plastik als Kaumasse. Die steckt nämlich in herkömmlichen Kaugummis. Davon werden jährlich 580.000 t gekaut – und wieder ausgespuckt. Plastik, das also nicht nur in unserem Mund, sondern auch in der Umwelt landet.
Mit dem Kauen von Forest Gum fördert man außerdem aktiv den Waldschutz. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnerkooperativen und die schonende Gewinnung der Chicle-Kaumasse tragen wir dazu bei, dass das zweitgrößte, zusammenhängende Waldgebiet Zentralamerikas langfristig intakt bleibt.

ForestGum, Thomas Krämer

„Wir sind überzeugt, dass wir die Klimakrise nur gemeinsam bewältigen können. Egal ob Privatperson, Politik oder Unternehmen – jede/r kann und muss einen Beitrag für das Gemeinwohl leisten. Es ist nicht akzeptabel, dass wirtschaftliche Interessen über globale Verantwortung und die Umsetzung der Energiewende gestellt werden. Die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels aus dem Pariser Klimaabkommen und der Ausbau erneuerbarer Energien müssen jetzt oberste Priorität haben. Lasst uns gemeinsam für eine bessere und nachhaltige Zukunft sorgen!“

Aktuelle Events

Unsere Veranstaltungsreihe informiert über eine große Bandbreite an Themen rund um Umwelt- und Naturschutz, Klimakrise, Energie- und Mobilitätswende sowie über einen nachhaltigen Lebensstil.

Zahlreiche Expertinnen und Experten gehen mit uns den drängenden Fragen unserer Zeit auf den Grund: wie lebe ich klimafreundlich?

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