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“Jeder sollte das Recht haben, nicht auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein”

Die großen Umweltorganisationen in München hatten ein Gastspiel auf der Internationalen Automobilmesse “IAA mobility” abgelehnt, sie wollten sich nicht “vor das Auto spannen” lassen, im wahrsten Sinne des Wortes. Daher haben wir von Protect the Planet gemeinsam mit dem Netzwerk Saubere Energie e.V. eine hochkarätige Podiumsdiskussion auf die Beine gestellt und die IAA zu den Aktivisti eingeladen.

In der Münchner Volkshochschule gab es also ein Aufeinandertreffen der besonderen Art – die IAA im Schnelldurchlauf. Dabei kam zu Tage, dass die Positionen auf beiden Seiten nicht immer zusammenkommen, man aneinander vorbeispricht und es in der Umsetzung und den gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine Mobilitätswende im Sinne von Klimaschutz und menschengerechter Raumaufteilung hakt.

Andreas Rade, oberster Autolobbyist, der für den Verband der Autoindustrie (VDA) auf dem Podium saß, wurde kaum müde zu betonen, wieviel Fahrrad er fährt. Bei der Debatte um Suffizienz und ein Weniger an Individualautomobilität wurde er hingegen sehr still. Manche Zuschauer fühlten sich bei seinen Statements an den bekannten Film “Thank you for smoking” erinnert, allerdings wurde diesmal für ein “weiter so” und eine Antriebswende lobbyiert, “Thank you for driving” muss es also heißen.

Mit dem VDA-Geschäftsführer diskutierte – moderiert von Dr. Helmut Paschlau – Katja Diehl, bekannte Autorin (“Autokorrektur”) und Mobilitätsaktivistin, die wegen ihrer Debatte zur Aufteilung und Nutzung des öffentlichen Raums für Verkehr schon Morddrohungen erhalten hat. Sie betonte, dass eine Lösung mit Auto auch heißen muss, dass “jede*r das Recht haben sollte, nicht auf ein eigenes Auto angewiesen sein zu müssen und dass wir uns von den riesigen Möglichkeiten der neuen Raumaufteilung inspirieren lassen sollten, anstatt uns von kleinen Unmöglichkeiten bremsen zu lassen.”

Der dritte Diskutant, Mobilitätsreferent Georg Dunkel, der die Münchner Mobilitätswende als Politiker der Landeshauptstadt hauptverantwortlich umzusetzen und deren Stand zu vertreten hat, erklärte landes- und bundesgesetzliche Regelungen zur größten Hürde der Umgestaltung des öffentlichen Raumes und der Mobilitätswende.

Im vollen Saal der VHS und in der hybriden Übertragung konnte festgestellt werden: Alle Positionen brauchen Bewegung, um eine klimagerechte Mobilität umzusetzen.

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