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Ein weiteres Jahr Klimakrise vorbei: Wir kämpfen weiter!

Der letzte Kommentar im Jahr 2023 von Dr. Martin Köppel zur aktuellen klimapolitischen Lage

Es war ein Jahr, das mich – mit Sicherheit aber auch uns alle – auf den verschiedensten Ebenen herausgefordert hat. Wir stecken mitten in der Klimakrise, die immer deutlicher und spürbarer wird, und inzwischen wissen wir: Die Stabilität unseres wunderbaren Planeten ist gefährdet, eine Klimakettenreaktion steht bevor. Gleichzeitig reichen unsere bisherigen Anstrengungen als Menschheit einfach noch nicht aus, um die Klimakatstrophe zu verhindern. Im Gegenteil, aktuelle Studien belegen, dass die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffensich in diesem Jahr erneut erhöhen. Wir laufen also weiterhin in die falsche Richtung! 

Angefangen in Deutschland, wo von der Fortschrittskoalition beim Klimaschutz nicht wirklich viel zu sehen ist. Ja, einige wichtige Projekte wurden angestoßen – und dennoch ist Deutschland noch lange nicht auf Klimakurs! Wo bleibt ein wirksames Klimaschutzprogramm? Wo das Klimageld – als sozialer Ausgleich für den steigenden CO2-Preis? (Hier können Sie bei unserer Kampagne für die zügige Umsetzung des Klimageldes unterschreiben). Zudem ist es schon beschreibend, dass es – nach unserer erfolgreichen Verfassungsbeschwerde gegen die vorherige Bundesregierung im Frühjahr 2021 – nun eines weiteren Gerichtsurteils gegen die jetzige Bundesregierung bedarf, um diese nun – hoffentlich – zur Aufstellung von wirksamen Klimaschutzprogrammen in den Sektoren Verkehr und Gebäude zu zwingen. 

Konferenz zur Klimakrise: COP 28 in Dubai

Auch auf der globalen Ebene wurde bei der gerade beendeten Klimakonferenz in Dubai deutlich, wie schwer wir uns als Menschheit tun, die notwendigen Maßnahmen mit aller Entschiedenheit umzusetzen, um unseren Planeten auch für unsere Kinder und Enkelkinder lebenswert zu erhalten. Kein Wunder, wenn hier auch mehr als 2.400 Fossil-Lobbyist*innen zugegen sind, die im Übrigen mehr Zugangspässe erhalten haben als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten. Und auch hier: Wichtige Punkte wurden angestoßen, wie zum Beispiel das Ziel einer Verdreifachung der erneuerbaren Energien und einer Verdoppelung der Energieeffizienz bis 2030. Dies trifft auch auf die Abkehr von fossilen Brennstoffen in Energiesystemen „in diesem kritischen Jahrzehnt“ zu, denn zum ersten Mal steht in einer Abschlusserklärung wirklich drin, dass eine Abkehr von fossilen Brennstoffen notwendig ist.

Gleichzeitig fehlt auch hier ein Plan, wie, wann und von wem finanziert der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas umgesetzt werden soll, geschweige denn, wie das global gerecht aussehen kann. Es wird daher auch hier wieder entscheidend sein, inwiefern es gelingt, in den nächsten Jahren das massive Herunterfahren von Kohle, Öl und Gas auch tatsächlich zu erreichen, indem zum Beispiel eine schnelle und klare Umsetzung in nationale Gesetze sowie steuerliche Reformen erfolgen und die Finanzströme an das 1,5°C-Ziel entsprechend angepasst werden. Luisa Neubauer schlussfolgert daher, dass es eine Klimakonferenz war, die historisch gewonnen hat und zugleich auch historisch gescheitert ist. 

Die notwendigen Veränderungen geschehen eben nicht auf einer Klimakonferenz in zwei Wochen eines Jahres, sondern sind etwas, wofür sich unsere Politik, unsere Wirtschaft – aber auch wir alle uns das ganze Jahr über einsetzen müssen. Und auch hier sind wir gefragt: Inwiefern gelingt es uns, einen guten Weg zwischen Festhalten an Gewohntem und mutiger Transformation und Veränderung zu gehen? Inwiefern schaffen wir es, die Gefahren und Kosten für unseren Wohlstand zu erkennen, wenn wir die Transformation weiterhin nicht entschlossen genug angehen und diese nicht voll in unser Verhalten integrieren?

Klimakrise: Wir kämpfen weiter für den Planeten

Als Protect the Planet sind wir auf den verschiedensten Ebenen unterwegs: Wir bewegen Verantwortliche der Politik und Wirtschaft zu angemessenem Klimaschutz, indem wir klimapolitische Fortschritte durch Kampagnen, Projekte und notfalls auch durch Klimaklagen erzwingen. Wir nutzen die Macht- und Einflussmöglichkeiten der Wirtschaft positiv zur Erreichung der Pariser Klimaziele, indem wir dafür sorgen, dass vorbildliche Unternehmen sowie Menschen in unternehmerischer Verantwortung sich an die Seite der Zivilgesellschaft stellen. So verstärken wir Vorbilder und Vorreiter im politischen Raum; und bewegen Unternehmen zum Umdenken und klimafreundlichen Wirtschaften. Zudem informieren, inspirieren, ermutigen und mobilisieren wir die Gesellschaft, sich für den notwendigen Klimaschutz einzusetzen, stärken die Klimabildung, unterstützen Konsumveränderung, sichern und verstärken die Akzeptanz für den Ausbau der Windenergie vor Ort. 

Wie sich bereits ein Teil unserer Wirtschaft beim Sustainable Economy Summit auf den Weg für die Transformation macht und warum dies so wichtig ist, warum Sie sich – falls Sie es nicht sowieso schon getan haben – unbedingt den Vortrag von Prof. Volker Quaschning im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe noch anschauen sollten: Dies und vieles mehr erfahren Sie in unserem letzten Newsletter 2023.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Mut, um gemeinsam neue Wege zu bestreiten und viel Zuversicht, um unsere Zukunft zum Wohle aller zu gestalten. 

Mit herzlichen Grüßen und dem Wunsch für eine friedliche und besinnliche Zeit

Dr. Martin Köppel

P.S.: In den letzten Wochen bin ich vermehrt darauf angesprochen worden, dass es mit dem Klimawandel doch nicht so schlimm sein könne, wenn es im Dezember so viel schneien würde (bei uns im Süden knapp ein halber Meter Neuschnee innerhalb eines Tages)… Hier gibt es eine kurze Erklärung dazu, warum der starke Schneefall eher ein Zeichen für den Klimawandel ist. 

Karikatur: Gerhard Mester

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