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Appell: Breites Bündnis fordert starkes Klimaschutzgesetz

Verbaendeappell: Klimaschutzgesetz stärken statt schwächen - Klimaziele einhalten.

Wir haben uns einem breiten Bündnis aus 50 Klima-, Umwelt-, Sozial-, Entwicklungs-, und Jugendverbänden sowie Gewerkschaften und religiösen Gemeinschaften angeschlossen und appellieren gemeinsam an die Abgeordneten des Bundestages, das Bundes-Klimaschutzgesetz deutlich zu stärken.

Jörg Staude (Journalist): „Konstruktive Krise: „Klima“ in den Medien“

23_12_18 Vortragsreihe Beitragsbild Staude Klima in den Medien

Wer könnte besser über „Klima und Medien“ sprechen als just ein (prominenter) Vertreter der Klimareporter°?! Jörg Staude vom KlimaJournalistenBüro wird diese Aufgabe übernehmen – und mit uns diskutieren: Darüber, ob „Klimakrise“, deren Ursachen und Folgen, hier und global, angemessen in den Print- und Funkmedien (und den sog. Sozialen Medien) widergespiegelt wird. Welche neuen Anforderungen sich stellen an kritische Journalist:innen. Von wem und mit welchen Narrativen positives Klimahandeln in Politik und Gesellschaft unterlaufen wird. Wo die „guten“ Nachrichten stecken – und nicht zuletzt, was „konstruktiver Journalismus“ bewirken kann und soll. Denn jahrzehntelang spielte Klimaschutz eine nur untergeordnete Rolle in den Medien – oder nur nach heftigen „Unwetter- Ereignisse“ oder anlässlich von „Klimagipfeln“.

Prof. Dr. Miranda Schreurs (TU München): „Atom-Endlagersuche – auf die nächsten Generationen verschoben?!“

Wer könnte besser – weil unabhängig – über die Endlagersuche für Atommüll berichten als die Vorsitzende des „Nationalen Begleitgremiums“ zu eben dieser Suche – einer unendlichen Geschichte. Frau Prof. Schreurs ist Umwelt- und Klimawissenschaftlerin an der TUM und Co-Vorsitzende des NBG. Sie wird berichten über den Zwischenstand der Lösungssuche für ein Problem der nächsten Millionen Jahre: 54 % der Fläche Deutschlands mit 90 Standorten seien dafür geeignet. Aber wer sucht, nach welchen Kriterien, wer ist beteiligt, wer macht was? Wie ist es um die versprochene Partizipation bestellt? Und was passiert dann, wenn in 30 Jahren einige wenige Standorte für den strahlenden Müll übriggeblieben sind – im Bundestag und in der Bevölkerung vor Ort? Bislang jedenfalls ist das Suchverfahren für ein Atommüll-Endlager wenig transparent und akzeptanzfördernd.

Filmabend mit „Vergiss Meyn Nicht“ und Talkgast Konstantin Wecker

Derzeit läuft der mehrfach mit Festivalpreisen ausgezeichnete Dokumentarfilm Vergiss Meyn Nicht in den Kinos. Er ist ein Vermächtnis des jungen Filmstudenten Steffen Meyn, der 2018 bei der Räumung des Hambacher Waldes aus den Baumwipfeln von der Polizeiaktion berichtete und dabei abstürzte und verstarb. Im Rahmen einer Sondervorführung mit anschließender Diskussionsrunde wird der Film am Donnerstag, den 16. November um 19 Uhr im Münchner Filmtheater Am Sendlinger Tor zu sehen sein. Filmpate Konstantin Wecker und alle drei Filmemacher*innen werden anwesend sein.

Sondervorführung: „Vergiss Meyn Nicht“ mit Regisseur*innengespräch (Karten im Kino)

Wie weit kann und darf Aktivismus gehen? Wieso gefährden Menschen ihr Leben für politische Zwecke? Und wo trifft Utopie auf schmerzhafte Realität?
Angetrieben von einer Faszination für Aktivismus begibt sich der junge Filmstudent Steffen Meyn 2018 in den Hambacher Wald. Dort stellen sich Aktivist*innen der Rodung des Waldes durch den Konzern RWE entgegen. Rasch findet er durch seine offene, herzliche Art Anschluss in ihren Baumhäusern. Er begleitet die Protestaktion als Journalist mit seiner 360° Kamera und filmt die Räumungsversuche der Polizei live aus den Wipfeln – solidarisch, aber keinesfalls unkritisch! Bis es zur Tragödie kommt: Er stürzt in die Tiefe und verstirbt noch vor Ort. Seine Freund*innen haben aus Steffens hinterlassenen Aufnahmen diesen außergewöhnlichen Dokumentarfilm geschaffen, der eine eindrucksvolle Studie von Aktivismus ist, bei dem der Einsatz des eigenen Körpers als letztes Mittel erscheint.

Große IAA-Debatte „Wie lange fahren wir noch Auto – fossil?“ mit Katja Diehl (Mobilitäts-Aktivistin), Andreas Rade (IAA-GF) und Georg Dunkel (Mobilitätsreferent München)

Klimafreundliche Antriebe im motorisierten (Individual-) Verkehr – aktuell heiß diskutiert: EU-Kommission und -Parlament verlangen E-Fuel (= klimaneutral), der Bundesverkehrsminister synthetische Kraftstoffe (= auch aus Kohle oder Erdgas herstellbar); wohin gehend die Automobilindustrie bereits weitgehend Abschied genommen hat vom „Verbrenner“, der Markthochlauf der Elektromobilität verstärkt sich global und schnell. Was denn nun: E-Fuel, Biosprit, H2, E-Mobilität?? Was davon ist (wie) „klimaneutral“, bedarfsgerecht und preisgünstig zu beschaffen, effizient, ökologisch vertretbar und dann auch recycle-fähig? Und wieviel mehr „grünen“ Strom würden wir denn brauchen für die Treibstoff-Alternativen – Faktor 6 bei E-Fuel im „wieder-geborenen“ Verbrenner mehr als beim E-Auto?? Der einschlägige Klima- und Antriebs-Experte Alex Eichberger – bekannt auch wegen seiner Klima-Kino-, Roman- und Dozenten-Engagements – wird uns einschlägig antreiben…

Große Podiumsdiskussion: „Klimagerechtes München – Was tut die Stadt?“

Diejenigen, die am wenigsten zur Erderhitzung beitragen, sind gleichzeitig jene, die am stärksten unter den Folgen leiden (werden). Das gilt nicht nur im globalen Ländervergleich, sondern auch lokal und auch im Hinblick auf die verschiedenen Generationen. Was bedeutet das für eine wohlhabende Stadt wie München? Wer zählt in München und weltweit heute und in Zukunft zu besonders betroffenen Gruppen, und wie kann die Stadt sie unterstützen? Was können wir hier und heute tun, um den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen?

Das Netzwerk Klimaherbst, die Diakonie Bezirksstelle München, das Nord-Süd-Forum, Protect the Planet und die Münchner Volkshochschule laden die umweltpolitischen Sprecher*innen von vier Fraktionen im Münchner Stadtrat ein, um über Münchens Anstrengungen für Klimagerechtigkeit zu diskutieren: Mona Fuchs (Die Grünen-Rosa Liste), Sebastian Schall (CSU), Dr. Julia Schmitt-Thiel (SPD/Volt), Nicola Holtmann (ÖDP/ München Liste).

Jan Kowalzig (Oxfam Deutschland e.V.): „Ihr Leid, unsere Schuld: Wer zahlt eigentlich die Klima-Rechnung?“

23/09/19 Veranstaltung Kowalzig

Allein Europa und Nordamerika sind historisch für rund die Hälfte der Treibhausgase (THG) verantwortlich, die seit der Industrialisierung in die Atmosphäre emittiert wurden. Wenn die für eine Erderwärmung von maximal 1,5°C heute noch „zulässigen“ Treibhausgase auf die Welt „pro Kopf“ verteilt werden, stammen über 90 Prozent aus den Industrieländern. Die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung verantworten etwa ebenso viel Treibhausgase wie die übrigen 90 Prozent. Gleichwohl zwingt die Klimakrise die einkommensschwachen Länder des Globalen Südens zu erheblichen Anstrengungen: Ernteausfälle, Schäden an der Infrastruktur, Landverlust, gesundheitliche Beeinträchtigungen. Das internationale Pariser Abkommen (2015) verpflichtet die Industrieländer zur finanziellen Unterstützung der einkommensschwachen Länder; schon 2009 versprachen die Industrieländer, 2020 ein Niveau von jährlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar Unterstützung – bis heute haben sie ihre Zusagen nicht erfüllt.