mit
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Co-Vorsitzender des Weltbiodiversitätsrates (IPBES), Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU)
Der globale IPBES-Bericht zum Status und zu den Trends der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen von Mai 2019 sagt es in aller Deutlichkeit: Obwohl die biologische Vielfalt und die Leistungen der Ökosysteme wie Nahrung, sauberes Wasser und Medizin für das Überleben der Menschheit essenziell sind, verschlechtert sich ihr Zustand dramatisch:
o Bis zu eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten.
o DasArtensterbenistheutemindestenszehn-biseinhundertmalhöheralsimDurchschnittder letzten zehn Millionen Jahre.
o Die Hälfte der lebenden Korallen ist seit 1870 verschwunden.
o Die weltweite Waldfläche beträgt nur 68 % im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.
o 75 % der Landoberfläche und 66 % der Meeresfläche sind durch menschlichen Einfluss
verändert.
o Über 85 % der Feuchtgebiete sind in den letzten 300 Jahren verloren gegangen.
o Die Aichi-Biodiversitätsziele der 10. Vertragsstaatenkonferenz von 2010, die bis 2020 erreicht
sein sollten, werden deutlich verfehlt (mittlerweile bestätigt durch den Global Biodiversity
Outlook)
o Das Erreichen der 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs)
wird bezüglich der Ziele mit engem Naturbezug sehr kritisch gesehen.
Das ist weit mehr als das landläufig bekannte „Bienensterben“ – neben der Klimakrise sicherlich ein weiteres dramatisches Alarmsignal an uns Menschen, dass ein „Weiter-So“ nicht möglich ist. Schlimmer: Beide Krisen hängen zusammen: Kriegen wir das wieder „eingefangen“ – oder ist es für das, was wir Menschen angerichtet haben, schon zu spät? Können wir globale Ökosystem sichern
– und wenn ja, wie? Darüber wollen wir uns informieren lassen vom Co-Vorsitzenden des Globalen Berichtes des Weltbiodiversitätsrates (IPBES). Dr. Helmut Paschlau, U&A