Newsletter      Presse

Große Podiumsdiskussion: „Klimagerechtes München – Was tut die Stadt?“

Diejenigen, die am wenigsten zur Erderhitzung beitragen, sind gleichzeitig jene, die am stärksten unter den Folgen leiden (werden). Das gilt nicht nur im globalen Ländervergleich, sondern auch lokal und auch im Hinblick auf die verschiedenen Generationen. Was bedeutet das für eine wohlhabende Stadt wie München? Wer zählt in München und weltweit heute und in Zukunft zu besonders betroffenen Gruppen, und wie kann die Stadt sie unterstützen? Was können wir hier und heute tun, um den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen?

Das Netzwerk Klimaherbst, die Diakonie Bezirksstelle München, das Nord-Süd-Forum, Protect the Planet und die Münchner Volkshochschule laden die umweltpolitischen Sprecher*innen von vier Fraktionen im Münchner Stadtrat ein, um über Münchens Anstrengungen für Klimagerechtigkeit zu diskutieren: Mona Fuchs (Die Grünen-Rosa Liste), Sebastian Schall (CSU), Dr. Julia Schmitt-Thiel (SPD/Volt), Nicola Holtmann (ÖDP/ München Liste).

Prof. Dr. Markus Vogt (Lehrstuhl Sozialethik der LMU): „Was ist Klimagerechtigkeit? Was hat das mit uns zu tun?“

23/10/08 Vortrag Vogt

Die Klimakrise kulminiert in einem Brennpunkt globaler, intergenerationeller, sozialer und ökologischer Gerechtigkeit. Aus Sicht ökonomischer Interessen ist kollektives Zögern beim Klimaschutz irrational, national oder individuell aber vorteilhaft: Weil Klimaschäden alle, die Vorteile (vermiedenen) Klimaschutzes aber Wenige betrifft: Das typische Trittbrettfahrerproblem bei „öffentlichen Güter“ wie dem Klima, bei dem ein „Eintrittsgeld“ nicht erhoben werden kann. Doch das hat bekanntlich Folgen: Vorrang Armutsbekämpfung vor Klimaschutz? Verfügung über Natur nur im Sinne Gemeinwohl? Interessenkonflikte übernational vertraglich lösbar? Globale CO2-Steuer hilfreich – und durchsetzbar? Fragen von höchster Dringlichkeit und höchster Komplexität – die wohl nur einer so beantworten kann, wie es ein Sozial-Ethiker kann: Prof. Markus Vogt von der LMU. Wir sind gespannt!