Prof. Dr. Andreas Knie (TU Berlin): “Mobilität in Deutschland: Bin ich klimafreundlich unterwegs?”
Wie klimafreundlich sind wir „Normalos“ unterwegs? Warum steht die Verkehrswende im Stau? Das wird uns der bekannte Soziologe und Verkehrswissenschaftler Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin darstellen. Und mit uns über Alternativen nachdenken.
Laura Pauli (Green City) und Katharina Horn (Bund Naturschutz): “Anpacken: Die Stadt grüner und Radverkehr selber machen!”
„Klima selber machen!“ An runden Tischen Gespräche führen, Flyer mitnehmen, Kontakte knüpfen, Anpacken! Anhand zweier Beispiele: „Die Stadt grüner und Radverkehr selber machen!“
Ragnhild Sørensen: „’Klima’ geht nur mit Bürger:innen: ‘Kiezblocks’ als Baustein (nicht nur) der Verkehrswende”
Changing Cities – wie geht das? – Eine Berliner Initiative zeigt mustergültig, wie gemeinsam mit den Menschen vor Ort Klimawandel und Städtewandel stattfindet. Ein Erfahrungsbericht mit Diskussion.
PD Dr. med. Christian Schulz: “Klimaschutz ist Gesundheitsschutz!”
Gesundheitliche Folgen der Klimakrise sind zahlreich, mit gerade in Städten stark steigenden Zahlen von Hitzetoten, Herz- und Kreislaufbeschwerden, früheren und längerdauernden Allergien, vermehrten Fälle von Hautkrebs, erschwerter Wundheilung.
Studie 2021: „Jeder dritte Todesfall bei Hitze ist dem Klimawandel zuzuschreiben. Deutschland ist besonders betroffen“. Wir Menschen sollten uns auch selbst schützen, viel trinken, im Schatten bleiben, Überhitzung meiden, usw.; aber für ältere Menschen, Vor-Geschädigte mit Diabetes, Herzschwäche oder Bluthochdruck sind solche Empfehlungen wohlfeil. Andere Städte haben „Hitzeaktionspläne“ – München nicht. Was sagt Dr. Schulz von der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit dazu?
Mühlbauer, Kiesmüller, Lorenz, Hofmeir: Städtebauliche Klimaanpassung Münchens (Grünflächen-Erhalt, Munich Central Park, Gebäude-Begrünung, Frischluftschneisen)
Klimaanpassung der „Hitzeinsel München“ kommt selten vor, eine klare städtebauliche „Strukturanpassungs- planung“ an die künftigen Lebensbedingungen fehlt. Andere Städte haben längst damit begonnen, ihre Stadt Klima- gerecht umzubauen.
Deshalb fordern Bürgerinitiativen: „Frischluftschneisen“ der Stadt müssen von Bebauung freigehalten werden.
Gebäudebegrünung an Fassade und Dach hilft Kühlen! Mit dem neuen „Munich Central Park“ bekämen die Menschen ihre frühere „grüne Lunge“ wieder.
Alle Grünanlagen zu schützen und dauerhaft zu retten, ist Ziel des Bürgerbündnisses „Grünflächen_erhalten.de“. Drei Kurzvorträge
…und (Publikums-) Diskussion sollen das verdeutlichen.
Klimarat München: „Klimaneutralität 2035 – wir machen mit!”
Seit November 2021 ist er „im Amt“, der „Münchner Klimarat“ – bislang aber kaum bekannt. Klar, dass im „Klimaherbst“ auch unsere Klimarät:innen „live“ zu Wort kommen!
Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer: „HKW Nord: Fossile Kraftwerke – oder doch lieber Erneuerbare Energien?“
Das „Heizkraftwerk Nord“: Müllverbrennung, Kohleblock, neues Erdgas-Kraftwerk… Doch: Unser HKW Nord liegt gar nicht in München, sondern in der Nachbargemeinde Unterföhring. Deshalb ist der dortige Gemeinderat immer wenn es um die „kommunale Selbstverwaltung“ und die gemeindliche Entwicklung geht und auch in Sachen Klimaschutz zuständig. Stets einstimmig hat der Gemeinderat Unterföhrings beschlossen, dass „aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes“ im HKW Nord künftig nur noch Erneuerbare-Energien-Anlagen gebaut und betrieben werden dürfen, und den örtlichen Bebauungsplan entsprechend festgesetzt. Warum das für uns alle wichtig ist, wird der 1. Bürgermeister von Unterföhring mit uns Münchner:innen diskutieren.
Peter Werner (BUND): „Tiere und Pflanzen in der Stadt – zwischen Lebensraum und Klimakrise”
Tiere und Pflanzen in der Stadt unterscheiden sich von jenen in Land und Flur. Natur in der Stadt ist vielfältig, umfasst Parks, (Vor-)Gärten, Brachflächen, begrünte Dächer, mit Tieren und Pflanzen. Durchgrünte Städte sind widerstandsfähiger gegen die Klimakrise. Doch auch Tiere und Pflanzen im Lebensraum Stadt sind massiv von der Klimakrise betroffen; manch „gefährliche“ Pflanze oder Tier wandert von außen in die wärmere Stadt ein; andere Arten weichen aus, sterben aus, Populationen werden kleiner, „Natur“ wird weniger. Die Nachteile tragen auch wir Stadt-Menschen.
Gudrun Mühlbacher (Dt. Wetterdienst): „Die Klima-Fakten”
2013 hat der Dt. Wetterdienst einen Bericht erstellt über die „Hitzeinsel“ München. Die Prognose ließ eine Temperatursteigerung in den nächsten 40 Jahren von 2 – 4 Grad (!!) erkennen. Aktuelle Messungen zeigen zunehmende Jahrestemperaturen: 2018 war das wärmste Jahr und +1,9°C wärmer als der Durchschnitt. Die Zahl der Hitzetage (über 30°C) hat deutlich zugenommen; diverse Wärme-Rekordjahre liegen in diesem Jahrhundert (2003 bzw. 2018). Der kühlende Alpen-Wind schwächt sich ab. Gudrun Mühlbacher, Leiterin des DWD München, stellt – zur fachlichen Eröffnung hin zum „Klimaherbst“ – die Klima-Fakten für München dar.
(nur online) Dr. Kai Zosseder: „Geothermie in München – aber richtig!”
Dr. Kai Zosseder, TU München und „Klimarat“, erklärt die Geothermie-Situation in und um München. München verfügt über eines der größten Dampf- und Heißwasser-Fernwärmenetze in Europa. Sie sollen – so Stadtratsbeschluss – bis 2035 auf erneuerbare Energien, insbesondere Geothermie, umgerüstet werden. Viel zu tun!