KLIMAKLAGE
Das sind die Kläger
Familie Recktenwald aus Deutschland
Die Familie von Maike Recktenwald lebt seit vier Generationen auf einer Insel an der Nordseeküste. Das Eigentum und die Lebensgrundlage von Maike und Michael Recktenwald sind vom Klimawandel bedroht, dessen Auswirkungen sie schon jetzt zu spüren bekommen:
Familie Feschet aus Frankreich
Familie Feschet lebt in einem Dorf in der Provence in Südfrankreich. Seit drei Generationen ist der Lavendelanbau ihr Geschäft. Durch die Auswirkungen des Klimawandels wird die Kultivierung von Lavendel jedoch zunehmend schwieriger und reicht als Existenzgrundlage nicht mehr vollständig aus.
Familie Sendin und Familie Caixeiro aus Portugal
Die Familie von Alfredo Sendin besitzt landwirtschaftliche Nutzflächen im Süden Portugals, die sie auf traditionelle Weise bewirtschaftet. Alfredo hat eine Kooperative gegründet, die Land und Familien zusammenbringt und somit Arbeit und Nahrung bietet. Aber seit 20 Jahren werden die Auswirkungen durch den Klimawandel in der Region stärker, und die Nutzung des Landes sowie die Arbeitsbedingungen werden aufgrund von steigenden Temperaturen und Wassermangel zunehmend schwierig.
Familie Conceição aus Portugal
Familie Conceição lebt im Herzen Portugals. Seit Jahrzehnten ist das Familiengeschäft die Imkerei. Sie produzieren Honig, Pollen, Propolis und Wachs, und ihr Auskommen hängt von diesem Familienunternehmen ab.
Familie Carvalho aus Portugal
Familie Carvalho besitzt Wald in der Mitte Portugals, wo Vater und Sohn auf nachhaltige Waldmanagementmethoden setzen. Sie ersetzen Kiefer- und Eukalyptusbäume durch lokale Spezies wie Eichen oder Kastanien. Im Oktober 2017 wurden ihre Ländereien Opfer eines außergewöhnlichen Waldbrandes – das Ergebnis eines trockenen, warmen Sommers.
Familie Elter aus Italien
Familie Elter lebt in einem kleinen Dorf, das Teil des Gran-Paradiso-Nationalparks in den italienischen Alpen ist. Die Familie erzeugt lokale Lebensmittel in Bioqualität und führt ein kleines Bed-and-Breakfast-Hotel, das vollständig vom Tourismus abhängig ist und hier vor allem von den berühmten Eisklettersteigen, die es in der Region gibt.
Familie Vlad aus Rumänien
Die Familie Vlad lebt in den rumänischen Karpaten auf 700 Metern Höhe. Die Viehbauern bestätigen, dass sie dem Risiko ausgesetzt sind, ihren familiär geführten Bauernhof, ihr Vieh und ihre traditionelle Familienarbeit aufgrund von steigenden Temperaturen, Dürren und Wassermangel in ihrer Region zu verlieren
Familie Guyo aus Kenia
Mit ihren fünf Kindern lebt die Familie Guyo in einem Dorf im Norden Kenias, in der Nähe zur äthiopischen Grenze. Die Familie ist sehr besorgt um die Gesundheit und das Leben ihrer Kinder, die unter den häufigeren und extremeren Hitzewellen zu leiden haben. Während der Hitzeperioden, wenn die Temperaturen auf über 40 °C steigen, haben die Kinder unterschiedliche gesundheitliche Probleme.
Sanna des Jugendverbandes Sáminuorra aus Schweden
Die Samen sind ein indigenes Volk, deren Siedlungsgebiet sich von Südschweden über die nördlichen Teile Schwedens, Norwegens, Finnlands und im Nordosten bis zu den Küsten des Weißen Meeres und der Barentssee in Russland erstreckt. Den Kern der Sami-Kultur bildet die Rentierzucht. Die Folgen des Klimawandels bedrohen das Überleben der Rentiere und damit auch die gesamte Sami-Kultur.

„Der Klimawandel ist für viele Menschen abstrakt – der Besuch bei den Klägerfamilien vor Ort war für mich eine sehr emotionale Erfahrung. Abgesehen von den unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Lebensweisen der Familien, war es für mich schockierend zu sehen, wie bereits heute Menschen massiv unter den Folgen des Klimawandels leiden – und dabei sind wir ja erst am Anfang.
Dass in Frankreich der Lavendelanbau massiv betroffen ist und die Pflanzen des italienischen Bergbauern bei den steigenden Temperaturen nicht mehr gut gedeihen – all das erfordert definitiv sofortige Maßnahmen.
Besonders mitgenommen hat mich die Situation der Familie in Kenia, deren Kinder bei enormer Hitze nachts nicht mehr normal durchschlafen können und deren Familienvater sagte: „We have no hope.“
Umso mehr sind wir in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und die Emissionen schnellstmöglich und maximal zu reduzieren. Die Zeit von Feigenblattmaßnahmen und Klimakosmetik ist vorbei. Mit der Unterstützung von Protect the Planet und Dorothea Sick-Thies erhalten diese Familien nun hoffentlich Gehör vor Gericht. Ich wünsche mir sehr, dass diese Klage Erfolg hat.“
Markus Raschke, Projektmanager Protect the Planet